Die arabische Sprache (Arabisch, Eigenbezeichnung اللغة العربية, DMG al-luġa al-ʿarabiyya ‚die arabische Sprache‘, kurz العربية, DMG al-ʿarabiyya ‚das Arabische‘, Aussprache?/i) ist die verbreitetste Sprache des semitischen Zweigs der afroasiatischen Sprachfamilie und in ihrer Hochsprachform الفصحى / Fuṣḥā eine der sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen. Schätzungsweise wird Arabisch von 320 Millionen Menschen als Muttersprache und von weiteren 90 Millionen als Zweit- oder Fremdsprache gesprochen. Auch durch seine Rolle als Sakralsprache entwickelte sich das Arabische zur Weltsprache[2]. Die moderne arabische Standardsprache beruht auf dem klassischen Arabischen, der Sprache des Korans und der Dichtung, und unterscheidet sich stark von den gesprochenen Varianten des Arabischen. Allgemeines Die einzelnen arabischen Dialekte in den verschiedenen Ländern unterscheiden sich teilweise sehr stark, wenn auch meist nur in der Aussprache, voneinander und sind bei vorliegender geographischer Distanz gegenseitig nicht oder nur schwer verständlich. So werden beispielsweise algerische Filme, die im dortigen Dialekt gedreht worden sind, zum Teil hocharabisch untertitelt, wenn sie in den Golfstaaten ausgestrahlt werden. Die arabische Sprache umfasst eine Vielzahl verschiedener Sprachformen, die in den letzten anderthalb Jahrtausenden gesprochen wurden und werden. Das Maltesische ist mit den maghrebinisch-arabischen Dialekten stark verwandt, wurde jedoch im Gegensatz zu den anderen gesprochenen Formen des Arabischen zu einer eigenständigen Standardsprache ausgebaut. Aus dem klassischen Arabisch hat sich eine Vielzahl von Dialekten entwickelt. Für alle Sprecher dieser Sprache, außer den Sprechern des Maltesischen, ist Hocharabisch Schrift- und Dachsprache. Ob Hocharabisch als moderne Standardsprache zu betrachten ist, ist umstritten (siehe auch Ausbausprache). Es fehlt oft an einem einheitlichen Wortschatz für viele Begriffe der modernen Welt sowie am Fachwortschatz in vielen Bereichen moderner Wissenschaften. Darüber hinaus ist Hocharabisch innerhalb der einzelnen arabischen Länder relativ selten ein Mittel zur mündlichen Kommunikation. Gute Kenntnisse des klassischen Arabisch sind unerlässlich für das Verständnis des Korans; die bloße Kenntnis eines Dialekts ist nicht ausreichend. Daher können Koranausgaben Erläuterungen in modernem Hocharabisch enthalten, um das Verständnis zu erleichtern. Verbreitungsgebiet Die arabischsprachige Welt Die arabischsprachige Welt: Amtssprache offiziell (grün) und kooffiziell (blau) Varianten des Arabischen werden von etwa 370 Millionen Menschen gesprochen und damit weltweit am sechsthäufigsten verwendet. Es ist Amtssprache in folgenden Ländern: Ägypten, Algerien, Bahrain, Dschibuti, Israel, Irak, Jemen, Jordanien, Komoren, Katar, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Mauretanien, Oman, Palästinensische Autonomiegebiete, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, Syrien, Tschad, Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate und Westsahara. Verkehrssprache ist es in Eritrea, Sansibar (Tansania), Südsudan, wird von muslimischen Bevölkerungsteilen in Äthiopien gesprochen und gewinnt auf den Malediven an Bedeutung. Darüber hinaus ist es eine der sechs offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen. In allerneuester Zeit gewinnt das gesprochene Hocharabische wieder an Zuspruch. An dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt sind die panarabischen Satellitensender, z. B. al-Dschazira in Katar. Allerdings ist Hocharabisch (fuṣḥā) auf allgemeiner Kommunikationsebene nicht vorherrschend, vielmehr bewegen sich die Sprachformen in den Registern der sog. ʾal-luġa ʾal-wusṭā, also als eine „mittlere Sprache“ zwischen Hocharabisch und Dialekt. Durch die im arabischen Verbreitungsgebiet dominierende ägyptische Film- und Fernsehproduktion (u. a. bedingt durch die Bevölkerungszahl) gilt der gesprochene Kairoer Dialekt in den jeweiligen Gesellschaften gemeinhin als verständlich, ist sozusagen „gemeinsprachlich“ etabliert. Gewöhnliche Filme auf Hocharabisch zu drehen, ist eher unüblich, da diese Sprachnorm generell ernsteren Themen vorbehalten ist, wie sie z. B. in Fernseh- und Rundfunknachrichten, religiösen Sendungen oder Gottesdiensten vorkommt. Klassifikation Das klassische Hocharabisch unterscheidet sich nur geringfügig von der altarabischen Sprache. Versucht man durch Vergleich aller semitischen Sprachen die Herkunft eines Wortes zu ermitteln, stößt man häufig auf dieselbe klassisch-arabische Form. Dadurch kommt dem klassischen Hocharabisch eine zentrale Stellung innerhalb der semitischen Sprachen zu. Lange betrachteten viele Semitisten das klassische Arabisch als die ursprünglichste semitische Sprache überhaupt. Erst allmählich stellt sich durch Vergleiche mit anderen afro-asiatischen Sprachen heraus, dass vieles nicht derart ursprünglich ist, als angenommen wurde. Klassisches Hocharabisch stellt dem Wissensstand nach eine neuere Schicht semitischer Sprachen dar, die viele Möglichkeiten konsequent ausgebaut hat, die in der Grammatik der semitischen Sprachen bereits angelegt waren. So hat es einen umfangreichen semitischen Wortschatz bewahrt und ihn darüber hinaus erweitert. Die heutigen Dialekte waren vielen Veränderungen unterworfen, wie sie andere semitische Sprachen schon sehr viel früher (vor etwa 2000 bis 3000 Jahren) erfahren hatten. Geschichte → Hauptartikel: Geschichte der arabischen Sprache Schon in vorislamischer Zeit existierte auf der arabischen Halbinsel eine reichhaltige Dichtersprache, die nur mündlich weitergegeben wurde. Auf dieser Dichtersprache fußt zum Teil das Arabische des Korans, das aber wohl schon modernere Züge aufwies, wie man am Konsonantentext sehen kann. Wohl erst nachträglich hat man durch Zusatzzeichen das Koran-Arabisch für neue nichtarabische Muslime einfacher gemacht. In frühislamischer Zeit wurden viele Gedichte dieser Sprache schriftlich festgehalten. Bis heute ist das Auswendiglernen von Texten ein wichtiger Bestandteil der islamischen Kultur. So werden bis heute Menschen sehr geachtet, die den gesamten Koran auswendig vortragen können (Hafiz/Ḥāfiẓ). Dies ist ein Grund, warum Koranschulen in der muslimischen Welt (insbesondere Pakistan) weiter einen regen Zustrom erfahren. Das klassische Hocharabisch ist insbesondere die Sprache des Korans, die sich aus dem Zentrum der arabischen Halbinsel, dem Hedschas, im Zuge der islamischen Eroberungen über den ganzen Vorderen Orient verbreitete. Der Kalif Abd al-Malik erhob in den 90er Jahren des 7. Jahrhunderts diese Form des Arabischen zur offiziellen Verwaltungssprache des islamischen Reiches. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Sprache zunehmend, was jedoch an der Schrift zum Teil nicht zu erkennen ist, da die kurzen Vokale außerhalb des Korans im Allgemeinen nicht notiert wurden, und da die Orthographie von späteren Formen der Sprache, wenn überhaupt niedergeschrieben, sich an der Schreibung des klassischen Arabisch orientierte. Das ursprüngliche Hocharabisch wird heute als Muttersprache kaum mehr gesprochen. Doch wird es, lediglich mit Wortschatzänderungen, schriftlich mittels Bücher und Zeitungen noch benutzt (außer in Tunesien, Marokko und in etwas geringerem Maße in Algerien, wo sich das Arabische diese Rolle mit dem Französischen teilt). Im wissenschaftlich-technischen Bereich wird in den anderen arabischen Ländern aus Mangel an spezifischem Fachwortschatz neben Französisch oft auch Englisch gebraucht. Bei offiziellen Anlässen wird die in der Regel nur geschriebene Sprache auch verbal verwendet. Diese Sprache wird deshalb häufig als modernes Hocharabisch bezeichnet. Sie unterscheidet sich vom klassischen Hocharabisch vor allem in Wortschatz und je nach Bildungsgrad des Sprechers teilweise auch in Grammatik und Aussprache. Siehe auch: Arabische Literatur. Phonologie Das Hocharabische Lautsystem ist wenig ausgeglichen. Es gibt nur die drei mit den Lippen gebildeten Laute م [m], ب [b] und ف [f]; [p] und [v] fehlen. Dagegen gibt es sehr viele an den Zähnen gebildete Laute. Charakteristisch sind die sogenannten emphatischen (pharyngalisierten) Konsonanten ط [tˤ], ض [dˤ], ص [sˤ] und ظ [ðˤ] (angegeben ist die IPA-Lautschrift). Der kehlige, rauhe Lauteindruck des Arabischen entsteht durch die zahlreichen Gaumen- und Kehllaute wie dem tief in der Kehle gesprochenen ق [q] oder dem Kehlkopf-Presslaut ع [ʕ] („Ain“) und dessen stimmloser Variante ح [ħ] („Ḥa“). Der Knacklaut ء/ا [ʔ] („Hamza“) ist ein vollwertiges Phonem. Vokale Im Hocharabischen existieren nur die drei Vokale a, i und u, die jeweils kurz oder lang sein können, sowie die zwei Diphthonge ai und au. Die Aussprache der Vokale wird von den umgebenden Konsonanten beeinflusst und variiert stark. Beispielsweise sind [ɒ], [a] und [æ] mögliche Allophone des Phonems /a/. Konsonanten Das Hocharabische verfügt über 28 Konsonantenphoneme. Die Halbvokale [w] und [j] werden in der Grammatiktradition der westlichen Arabistik als „konsonantische Vokale“ gezählt. Alle Konsonanten können geminiert (verdoppelt) vorkommen. Bilabial Interdental Lamino-dental Postalveolar Palatal Velar Uvular Pharyngal Glottal nichtemph. emphatisch Plosive stl. ت t ط tˁ ك k ق q ء ʔ sth. ب b د d ض dˁ ج ʤ Frikative stl. ف f ث θ س s ص sˁ ش ʃ خ x ح ħ ه h sth. ذ ð ز z ظ ðˁ غ ɣ ع ʕ Nasale م m ن n Laterale ل l1) Vibranten ر r Approximanten و w ي j 1) Die velarisierte („dunkle“) Variante [ɫ] existiert als eigenständiges Phonem nur im Wort Allah الله [ɒˈɫːɒːh]. Sie tritt ansonsten in manchen Dialekten als Allophon von [l] in der Umgebung von emphatischen Konsonanten auf, z.B. سلطان sulṭān [sʊɫˈtˁɑːn], im Standard jedoch nicht. Silbenstruktur Die Theorie der Silbenstruktur ist in der Phonologie umstritten, sie wurde von einigen klassischen arabischen Sprachwissenschaftlern abgelehnt. Der Abschnitt gibt die Meinung der Linguisten wieder, die von einer Silbenstruktur des Arabischen ausgehen. Im klassischen Arabischen gibt es offene bzw. kurze Silben der Form KV und geschlossene bzw. lange Silben der Form KV̅ oder KVK (K steht für einen Konsonanten, V für einen Kurzvokal, V̅ für einen Langvokal). Nach dem Langvokal ā und nach ay kann eine Silbe auch mit einem verdoppelten Konsonanten beginnen (z. B. دابة dābba „Tier“). Im modernen Hocharabischen ändert sich die Silbenstruktur, weil die klassischen Endungen meist weggelassen werden. Dadurch sind am Wortende neben den langen auch überlange Silben der Form KV̅K und KVKK möglich (z. B. باب bāb, aus bābun „Tür“ oder شمس šams, aus šamsun „Sonne“). Da eine Silbe nur mit einem einzelnen Konsonanten beginnt, können am Wortanfang keine Konsonantenverbindungen stehen. Bei älteren Lehnwörtern werden anlautende Konsonantenverbindungen durch einen vorangesetzten Hilfsvokal beseitigt (z. B. أسطول usṭūl „Flotte“, aus griechisch στόλος, stólos). Bei neueren Lehnwörtern wird ein Vokal zwischen die anlautenden Konsonanten geschoben (z. B. فرنسا faransā „Frankreich“), während frühere Entlehnungen von „Franken“ als إفرنج ʾifranǧ wiedergegeben wurden. Betonung Da die arabische Schrift die Betonung nicht notiert und die mittelalterlichen Grammatiker sich zur Betonung an keiner Stelle geäußert haben, kann man strenggenommen keine sicheren Aussagen über die Betonung des historischen klassischen Arabisch machen. Diesbezügliche Empfehlungen in Lehrbüchern beruhen auf der Betonung, die von modernen Sprechern auf das klassische Arabisch angewandt wird, wobei man sich in Europa gewöhnlich an den Aussprachegewohnheiten im Raum Libanon/Syrien orientiert. In Gebieten wie z. B. Marokko oder Ägypten werden klassisch-arabische Texte mit durchaus anderer Betonung gelesen. Nach der üblichen Auffassung ist die Wortbetonung im Arabischen nicht bedeutungsunterscheidend und auch zum Teil nicht genau festgelegt. Generell ziehen lange Silben den Ton auf sich. Für das klassische Arabisch gilt, dass die Betonung auf der vor- oder drittletzten Silbe liegen kann. Die vorletzte Silbe wird betont, wenn sie geschlossen bzw. lang ist (z. B. فعلت faʿáltu „ich tat“); ansonsten wird die drittletzte Silbe betont (z. B. فعل fáʿala „er tat“). Im modernen Hocharabischen kann durch den Ausfall der klassischen Endungen auch die letzte Silbe betont werden (z. B. كتاب kitā́b, aus ''kitā́bun „Buch“). Teilweise verschiebt sich die Betonung weiter nach vorne (z. B. مدرسة mádrasa statt madrásatun „Schule“; die in Ägypten übliche Aussprache dieses Wortes ist aber z. B. madrása, in Marokko hört man madrasá). Das marokkanische Arabisch ist im Gegensatz zum klassischen Arabisch und zu den anderen modernen Dialekten eine Tonsprache.[3] Dialektale Variation Die Phonologie der neuarabischen Dialekte unterscheidet sich stark von der des klassischen Arabischen und des modernen Hocharabischen. Die i und u werden teils als [e] und [o] gesprochen. Die meisten Dialekte monophthongisieren ay und aw zu [eː] und [oː], wodurch die Dialekte über fünf statt drei Vokalphoneme verfügen. Kurze Vokale werden oft zum Schwa [ə] reduziert oder fallen völlig aus. Dadurch sind in manchen Dialekten auch Konsonantenhäufungen am Wortanfang möglich. Beispiel: für baḥr: bḥar (Meer); für laḥm: lḥam (Fleisch) im tunesischen Dialekt, wobei die geöffnete bzw. geschlossene Silbe ausgetauscht wird. Die Dialekte haben zum Teil Konsonanten des Hocharabischen verloren, zum Teil haben sie auch neue Phoneme entwickelt. Die Laute [dˤ] und [ðˤ] fallen in nahezu sämtlichen Dialekten zu einem Phonem zusammen, dessen Aussprache regional variiert. Ebenfalls hat der Laut [ʔ] seinen Phonemstatus verloren. In einigen Dialekten sind [θ] und [ð] zu [t] und [d] geworden; bei Wörtern aus dem Hocharabischen werden sie aber als [s] und [z] ausgesprochen. Das hocharabische [ʤ] wird auf unterschiedliche Arten realisiert, unter anderem in Ägypten als [g] und in Teilen Nordafrikas und der Levante als [ʒ]. Das hocharabische [q] wird in Teilen Ägyptens und der Levante als [ʔ] gesprochen, in einigen anderen Dialekten hat es sich zu [g] entwickelt. Oft wird jedoch die Aussprache [q] bei Wörtern aus dem Hocharabischen beibehalten, so dass die Phoneme [q] und [g] parallel existieren. Einige Dialekte haben durch Lehnwörter aus anderen Sprachen fremde Phoneme übernommen, z. B. die Maghreb-Dialekte den Laut [v] aus dem Französischen oder der irakische Dialekt den Laut [p] aus dem Persischen. Schrift → Hauptartikel: Arabische Schrift Geschrieben wird das Arabische von rechts nach links mit dem arabischen Alphabet, das nur Konsonanten und Langvokale kennt. Es gibt allerdings als Lern- und Lesehilfe ein nachträglich hinzugefügtes System mit Kennzeichen (Taschkil) für die Kurzvokale A, I und U, und das in der klassischen Grammatik wichtige End-N, Konsonantenverdopplungen und Konsonanten ohne nachfolgenden Vokal. Der Koran wird immer mit allen Zusatzzeichen geschrieben und gedruckt. Grundsätzlich wäre das vokalisierte und mit Zusatzzeichen versehene Schriftarabisch gleichzeitig eine präzise Lautschrift, diese wird jedoch fast nur für den Koran genutzt. Bei allen anderen Texten muss man die kurzen Vokale auswendig wissen, was nur möglich ist, wenn man die grammatische Struktur vollständig analysieren kann, so dass man die richtigen Endungen einfügen kann. Die arabische Schrift ist eine Kurrentschrift, die sich im Laufe der Geschichte verschliffen hat. Da die Buchstaben in einem Wort verbunden werden, gibt es bis zu vier verschiedene Formen eines Buchstabens: allein stehend, nach rechts verbunden, nach links verbunden und beidseitig verbunden. Als immer mehr Buchstaben in der Gestalt zusammenfielen, entwickelte man ein System, diese durch Punkte über und unter den Konsonanten zu unterscheiden. Alte Formen der arabischen Schrift, wie Kufi (كوفى), benutzen noch keine Punkte. Im Laufe der Zeit wurde Kufi mehr und mehr durch die Kursive Nasḫī (نسخ) ersetzt. Aussprache In vielen islamischen Ländern gibt es Bestrebungen, sich bei der Aussprache der modernen Hochsprache einem Standard zu nähern, der dem nahekommen soll, was als Aussprachestandard für das klassische Hocharabisch gilt. Grundlage dabei ist meistens der Aussprachestandard der Rezitation (ar. tilāwa تلاوة) des Korans, der weitgehend kodifiziert ist und in modernen Korandrucken auch durch Diakritika wiedergegeben wird. Diese Ausspracheform genießt ein hohes Prestige, wird allerdings in der Regel nur im religiösen Kontext verwendet. Die frühere Aussprache des Hocharabischen ist nicht mit Sicherheit in allen Einzelheiten bekannt. Ein typischer Fall, in dem bis heute keine völlige Klarheit über die Aussprachenormen des klassischen Hocharabisch besteht, ist die so genannte Nunation, also die Frage, ob die Kasusendungen bei den meisten unbestimmten Nomina auf n auslauten oder nicht (kitābun oder kitāb). Für beide Varianten lassen sich Argumente finden, und da in alten Handschriften das Vokalzeichen der Endung nicht geschrieben wurde, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen, wie diese Formen ausgesprochen wurden. Grammatik Der Status Das Arabische kennt indeterminierte (unbestimmte) und determinierte (bestimmte) Nomina, die sich in der Hochsprache (nicht mehr im Dialekt) durch ihre Endungen unterscheiden. Indeterminierte Nomen erhalten, so sie nicht diptotisch flektiert werden (siehe unter Kasus), die Nunation. Determiniert wird ein Nomen vor allem durch den vorangestellten Artikel al- (ال, dialektal oft el- oder il-), welcher in seiner Form zwar unveränderlich ist, aber nach einem Vokal im Satzinneren ohne Stimmabsatz (Hamza) gesprochen wird (siehe Wasla). Außerdem kommt es (beim Sprechen) zu einer Assimilation des im Artikel enthaltenen l an den nachfolgenden Laut, wenn es sich bei diesem um einen sogenannten Sonnenbuchstaben handelt (Bsp.: asch-schams – „die Sonne“ – statt al-schams). Bei Mondbuchstaben bleibt der Artikel al- und der nachfolgende Laut wird nicht verdoppelt. Determiniert ist ein Wort auch im Status constructus durch einen nachfolgenden (determinierten) Genitiv oder ein angehängtes Personalsuffix; ferner sind auch viele Eigennamen (z. B. لبنان, Lubnan – Libanon) ohne Artikel determiniert. Ein Beispiel: القمر, al-qamar(u) – „der Mond“ im Gegensatz zu قمر, qamar(un) – „ein Mond“ Das Genus Im Arabischen gibt es zwei Genera (Geschlechter): das Femininum (weiblich) und das Maskulinum (männlich). Die meisten weiblichen Wörter enden auf a, das – so es sich um ein Ta marbuta handelt – im Status constructus zu at wird. Weibliche Personen (Mutter, Schwester etc.), die meisten Eigennamen von Ländern und Städten sowie die Namen doppelt vorhandener Körperteile (Fuß - qadam; Hand - yad; Auge -ʿayn) sind auch ohne weibliche Endung weiblich. Das Gleiche gilt für einige weitere Substantive wie z. B. die Wörter für „Wind“ (rīḥ), „Feuer“ (nār), „Erde“ (arḍ) oder „Markt“ (sūq). Beispiele: Maskulinum: قمر (qamar-un) „ein Mond“ Femininum: لغة (luġa-tun) „eine Sprache“ Der Numerus Es gibt drei Numeri: Singular (Einzahl), Dual (Zweizahl) und Plural (Mehrzahl). In den Dialekten hat sich die Kategorie des Numerus jedoch teilweise auf bemerkenswerte Weise verändert. So ist im ägyptischen Dialekt bei den meisten Substantiven der Dual nicht mehr im Gebrauch und daher das Inventar auf zwei Numeri reduziert. Auf der anderen Seite haben einige Substantive für Zeiteinheiten nicht nur den Dual bewahrt, sondern als vierten Numerus noch einen gesonderten Zählplural ausgebildet, z. B. „Tag“: Singular yōm, Dual yōmēn, Plural ayyām, Plural nach Zahlwörtern tiyyām. Das Kollektivum Auch kennt das Arabische ein Kollektivum, das u. a. bei Obst- und Gemüsesorten vorkommt. Ein Beispiel hierfür ist تفاح / tuffāḥ / ‚Äpfel‘; um den Singular eines Kollektivums zu bilden, wird ein Ta marbuta angehängt: تفاحة / tuffāḥa / ‚ein Apfel‘. Der Kasus Man unterscheidet drei Fälle: Nominativ (al-marfūʿ; auf -u endend), Genitiv (al-maǧrūr; auf -i endend) und Akkusativ (al-manṣūb; auf -a endend), die meist durch die kurzen Vokale der Wortendungen (im Schriftbild durch orthographische Hilfszeichen) markiert werden. Die meisten Nomen werden triptotisch flektiert, d. h. sie weisen den drei Kasus entsprechend drei unterschiedliche Endungen auf (determiniert: -u, -i, -a; indeterminiert: -un, -in, -an). Daneben gibt es Diptota – Nomina, bei denen die Genitivendung im Status indeterminatus gleich der Akkusativendung -a lautet (die beiden Kasus werden formal nicht unterschieden) und die keine Nunation haben (-u, -a, -a). Diptotisch flektiert werden vor allem Adjektive der Grundform afʿal (darunter Farbadjektive wie aḥmar-u, aḥmar-a – rot) und bestimmte Pluralstrukturen (wie fawāʿil, Bsp.: rasāʾil-u, rasāʾil-a – Briefe). Der Genitiv folgt beispielsweise immer nach Präpositionen (z. B. fi ’l-kitābi – in dem Buch) und in einer Genitivverbindung auf das Nomen regens (Bsp.: baitu ’r-raǧuli – das Haus des Mannes). Die arabische Sprache unterscheidet nicht wie das Deutsche zwischen einem direkten (Akkusativ-) Objekt und einem indirekten (Dativ-) Objekt. Stattdessen kann die Konstruktion aus Präposition und Genitiv im Deutschen häufig mit dem Dativ wiedergegeben werden. Beispiel: fi ’l- baiti - in dem Haus Das Verb Die wirkliche Komplexität der arabischen Sprache liegt in der Vielfalt ihrer Verbalformen und der daraus abgeleiteten Verbalsubstantive, Adjektive, Adverbien und Partizipien. Jedes arabische Verb verfügt mit dem Perfekt und dem Imperfekt zunächst über zwei Grundformen, von denen erstere eine vollendete Handlung in der Vergangenheit ausdrückt (Beispiel: kataba – er schrieb/hat geschrieben), letztere hingegen eine unvollendete im Präsens oder Futur (yaktubu – er schreibt/wird schreiben). Das Futur (I) kann aber auch durch Anhängen des Präfixes sa- oder durch die Partikel saufa vor dem Imperfekt gebildet werden (sayaktubu/saufa yaktubu – er wird schreiben). Zudem kennt das Arabische gleichfalls eine Art Verlaufsform der Vergangenheit (kāna yaktubu – er pflegte zu schreiben) und die beiden Zeitstufen Futur II (yakūnu qad kataba – er wird geschrieben haben) und Plusquamperfekt (kāna qad kataba – er hatte geschrieben), die allerdings in erster Linie in geschriebenen Texten vorkommen. Das Imperfekt gliedert sich in die Modi Indikativ (yaktubu), Konjunktiv (yaktuba), Apokopat (yaktub) und Energikus (yaktubanna oder yaktuban). Der Konjunktiv kommt u. a. nach Modalverben (z. B. arāda - wollen) im Zusammenhang mit ʾan (dass) oder als negierte Form des Futurs mit der Partikel lan (lan yaktuba - er wird nicht schreiben) vor. Der Apokopat wird zumeist als Verneinung der Vergangenheit zusammen mit der Partikel lam verwendet (lam yaktub - er schrieb nicht). Der Energikus kann häufig mit der Konstruktion fa+l(i) gebildet werden ((fal-)yaktubanna- er soll/ muss schreiben). Eine weitere wichtige Form ist das Verbalsubstantiv (kitābatun – das Schreiben). Die Bildung der Verbalsubstantive erfolgt bis auf den Grundstamm nach einem festen Schema, d. h. die Verbalsubstantive der Stämme II - X lassen sich bis auf wenige Ausnahmen nach bestimmten Stammbildungsmorphemen ableiten (Bsp.: tafʿīl für den II. Stamm, mufāʿala/ fiʿāl für den III. Stamm usw.). Bsp.: nāqaša (III) - diskutieren → munāqaša/niqāš - Dialog; Diskussion Viele Verben existieren in mehreren von insgesamt 15, durch Umbildung der Wurzel abgeleiteten Stämmen, die jeweils bestimmte Bedeutungsaspekte (z. B. intensivierend, kausativ, denominativ, aktiv oder passiv, transitiv oder intransitiv, reflexiv oder reziprok) haben können. Von diesen 15 Stämmen werden in der heutigen arabischen Schriftsprache allerdings nur neun regelmäßig verwendet, die Stämme IX und XI–XV kommen nur selten vor. Der 9. Stamm wird hauptsächlich verwendet, um die Verben für Farben bzw. körperliche Eigenschaften zu bezeichnen: iḥmarra (von aḥmar) - erröten, rot werden iḥwalla (von aḥwal) - schielen Die Übersetzung der Verben der Stämme II - X kann teilweise durch bestimmte Regeln erfolgen. Bei der Ableitung eines Verbs vom Grundstamm kann z. B. der 3. Stamm eine Tätigkeit bezeichnen, die mit oder durch eine Person geschieht, während der 7. Stamm oft ein Passiv ausdrückt: kātaba (III) - korrespondieren mit jmdm. (inkataba (VII) - geschrieben werden) Jeder Stamm besitzt bestimmte Eigenschaften, z. B. ein Präfix, Verlängerung, Änderung oder Wegfall eines Vokals oder auch Verdopplung (Gemination) des mittleren Radikals (d. h. Wurzelkonsonanten). Die Art und Reihenfolge dieser Konsonanten, mit Ausnahme sogenannter schwacher Radikale, ändern sich hingegen innerhalb einer Wortfamilie nie. Die meisten Verbformen lassen sich schematisch ableiten. Eine Eigenheit der arabischen Grammatik erleichtert die mündliche Wiedergabe des Hocharabischen sehr: Am Ende eines Satzes fällt im Hocharabischen die Vokalendung meist weg. Man nennt diese Form „Pausalform“. Nun werden aber die drei Fälle und auch zum Teil die Modi gerade durch diese Endungen ausgedrückt, die bei einer Sprechpause wegfallen. Deshalb benutzen viele Sprecher, wenn sie modernes Hocharabisch sprechen, sehr häufig diese „Pausalform“ und ersparen sich so einen Teil der manchmal komplizierten Grammatik. Das komplizierte System der Verbformen ist in vielen Dialekten noch weitestgehend erhalten, sodass die Dialektsprecher damit weniger Schwierigkeiten haben. Obwohl wie unten beschrieben die Bedeutung eines Wortes meist an den Konsonanten hängt, sind es gerade die kurzen Vokale, die einen großen Teil der komplizierten Grammatik ausmachen. Das Arabische ist eine Sprache, in der die Verben „sein“ und „haben“ viel unvollständiger als im Deutschen ausgebildet sind. Positive Nominalsätze mit präsentischem Zeitwert werden in der Regel ohne Kopula gebildet (ʾanā kabīr – „ich [bin] groß“); nur zur Verstärkung oder wenn die Syntax es formal notwendig macht (z. B. nach der Konjunktion أن ʾan – „dass“) wird – wie in der Zeitstufe der Vergangenheit – das temporale Hilfsverb kāna für „sein“ gebraucht. Zur Verneinung des Nominalsatzes (ohne Kopula) dient im Präsens die flektierbare Negation laisa („nicht sein“). Das Verb „haben“ existiert gar nicht, es wird stattdessen durch die Präpositionen li- („für“), fī („in“), maʿa („mit“) und besonders ʿinda („bei“) + Personalsuffix ausgedrückt, wobei es sich wieder um einen Nominalsatz handelt (ʿindī... – „bei mir [ist]...“ = „ich habe...“; verneint: laisa ʿindī... – „bei mir [ist] nicht...“ = „ich habe nicht...“). Da ferner das Arabische relativ wenige eigenständige Adverbien (im Deutschen wären das z. B. „noch“, „fast“, „nicht mehr“ etc.) besitzt, enthalten manche Verben neben ihrer ursprünglichen Bedeutung auch noch eine adverbiale Bedeutung. Diese Verben können im Satz alleine oder in Verbindung mit einem anderen Verb im Imperfekt stehen, z. B. mā zāla (wörtlich: „nicht aufgehört haben“) – ((immer) noch (sein)) oder kāda (fast/beinahe (sein)). In manchen Dialekten werden diese Adverbien anders ausgedrückt. So heißt "noch" in Ägypten "lissa" oder "bardu". (entsprechend lautet der Satz "Er schreibt (immer) noch." in ägyptischem Arabisch "lissa biyiktib.") Eine weitere Verbkategorie sind die Zustandsverben (z. B. kabura – „groß sein“, ṣaġura – „klein sein“), welche ein Adjektiv verbalisieren und anstelle eines Nominalsatzes verwendet werden können. Das Wortmuster dieser Verben ist häufig faʿila oder faʿula. Diese Kategorie enthält einen großen Wortschatz, wird aber im Vergleich zu den Verben, welche eine Aktion ausdrücken (z. B. ʾakala – „essen“), seltener benutzt. Verbalstamm: Wurzelkonsonant Arabische Wörterbücher sind häufig so angelegt, dass die einzelnen Wörter nach ihren Wurzeln, also quasi ihren „Wortfamilien“, geordnet sind. Daher ist es beim Erlernen des Arabischen wichtig, die Wurzelkonsonanten eines Wortes identifizieren zu können. Der überwiegende Teil der Wörter hat drei Wurzelkonsonanten, einige auch vier. Durch das Abtrennen bestimmter Vor-, Zwischen- und Endsilben erhält man die Wurzel eines Wortes. Gerade Anfänger sollten solche nach Wurzeln geordnete Wörterbücher benutzen, da der Gebrauch „mechanisch-alphabetisch“ geordneter Lexika bei geringen Grammatikkenntnissen oft dazu führt, dass eine Form nicht erkannt und falsch übersetzt wird. Wortschatz Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst entfernt. Bitte hilf der Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Näheres ist eventuell auf der Diskussionsseite oder in der Versionsgeschichte angegeben. Bitte entferne zuletzt diese Warnmarkierung. Die meisten arabischen Wörter bestehen aus drei Wurzelkonsonanten (Radikalen). Daraus werden dann verschiedene Wörter gebildet, beispielsweise kann man unter anderem aus den drei Radikalen K-T-B folgende Wörter und Formen bilden: KaTaBa: er schrieb (Perfekt) - das Muster FaʿaLa ist charakteristisch für Verben im Perfekt. yaKTuBu: er schreibt (Imperfekt) - das Muster YaFʿaLu steht für Verben im Imperfekt. KiTāBun: Buch - das Muster FiʿāL kommt häufig bei Substantiven vor. KuTuBun: Bücher - ebenso das Muster FuʿuL. KāTiBun: Schreiber/Schriftsteller (Einzahl) - das Muster FāʿiL ist ein Muster für Aktivpartizipien. KuTTāBun: Schreiber (Mehrzahl) - das Muster FuʿʿāL kommt häufig bei Substantiven vor, die Berufe bezeichnen. maKTaBun: Schreibtisch, Büro - das Muster maFʿaL bezeichnet häufig den Ort, an dem etwas gemacht wird. maKTaBatun: Bibliothek, Buchhandlung - ebenso das Muster maFʿaLa. maKTūBun: Das Geschriebene - das Muster maFʿūL ist ein Muster für Passivpartizipien. Im klassischen Hocharabisch treten noch die meist nicht geschriebene Endungen -a, -i, -u, -an, -in, -un, -ta, -ti, -tu, -tan, -tin, -tun oder auch keine Endung auf. Für das T in den Endungen siehe Ta marbuta; für das N in diesen Endungen siehe Nunation. Der Wortschatz ist zwar extrem reich, aber oft nicht klar normiert und mit Bedeutungen aus der Vergangenheit überfrachtet. So gibt es zum Beispiel kein Wort, das dem europäischen Wort „Nation“ relativ genau entspricht. Das dafür gebrauchte Wort (أمة, Umma) bedeutete ursprünglich und im religiösen Kontext bis heute „Gemeinschaft der Gläubigen (Muslime)“; oder z. B. „Nationalität“ (جنسية, ǧinsiyya) eigentlich „Geschlechtszugehörigkeit“ im Sinne von „Sippenzugehörigkeit“ – „Geschlechtsleben“ z. B. heißt (الحياة الجنسية, al-ḥayāt al-ǧinsiyya), wobei al-ḥayāt „das Leben“ heißt. Das Wort für „Nationalismus“ (قومية, qaumiyya) bezieht sich ursprünglich auf die Rivalität von „(Nomaden-)Stämmen“ und kommt von qaum, was ursprünglich und bis heute oft noch „Stamm“ im Sinne von „Nomadenstamm“ bedeutet. So überlagern sich oft in einem Wort sehr alte und sehr moderne Konzepte, ohne dass das eine über das andere obsiegen würde. „Umma“ z. B. gewinnt wieder mehr seine alte religiöse Bedeutung zurück. Es gibt durch Kontakt mit klassischen Kulturen zahlreiche alte Lehnwörter aus dem Aramäischen und Griechischen und seit dem 19. Jahrhundert viele neuere aus dem Englischen und Französischen. Die häufigsten Wörter Wie in anderen Sprachen sind auch im Arabischen die Strukturwörter am häufigsten. Je nach Zählmethode und Textkorpus erhält man unterschiedliche Ergebnisse. Eine Studie der Universität Riad[4] kommt zu folgendem Ergebnis: في fī (in [Präposition]) من min (von, aus [Präposition]) على ʿalā (auf, über, an, bei [Präposition]) أنّ anna (dass [Konjunktion]) إنّ inna (gewiss, wahrlich [Konjunktion, auch Verstärkungspartikel]) إلى ilā (zu, nach, bis, bis zu [Präposition]) كان kāna (sein [Verb]) هذا، هذه hāḏā, hāḏihi (diese, dieser, dieses [Demonstrativpronomen]) أن an (dass [Konjunktion]) الذي allaḏī (der [Relativpronomen]) Die vorstehende Liste enthält weder monomorphematische Wörter noch Personalsuffixe. In einer anderen Wortliste[5] sind diese berücksichtigt: و wa- (und [Konjunktion]) ل li- (für [Konjunktion]) في fī (in, an, auf [Präposition]) ب bi- (mit, durch [Präposition]) ـه -hū (sein [besitzanzeigendes Personalsuffix]) من min (von, aus [Präposition]) ـها -hā (ihr [besitzanzeigendes Personalsuffix]) على ʿalā (auf, über, an, bei [Präposition]) إلى ilā (zu, nach, bis, bis zu [Präposition]) أنّ anna (dass [Konjunktion]) Beide Zählungen lassen den bestimmten Artikel ال al- (der, die, das) außer Acht. Das häufigste Substantiv, das im Deutschen eine substantivische Entsprechung hat, ist laut der Riader Studie يوم yaum („Tag“), das häufigste Adjektiv كبير kabīr („groß“). Sprachbeispiel Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Menü 0:00 In arabischer Schrift: يولد جميع الناس أحراراً ومتساوين في الكرامة والحقوق. وهم قد وهبوا العقل والوجدان وعليهم أن يعاملوا بعضهم بعضا بروح الإخاء In DMG-Umschrift (vergleiche Arabisches Alphabet): Yūladu ǧamīʿu ’n-nāsi ʾaḥrāran wa-mutasāwīna fi ’l-karāmati wa-’l-ḥuqūqi. Wa-hum qad wuhibū ’l-ʿaqla wa-’l-wiǧdāna wa-ʿalaihim ʾan yuʿāmilū baʿḍuhum baʿḍan bi-rūḥi ’l-ʾiḫāʾi. In IPA-Umschrift: ˈjuːladu dʒaˈmiːʕu‿nˈnːaːsi ʔaħˈraːran mutasaːˈwiːna fi‿lkaˈraːmati wa‿lħuˈquːqi wa qɒd ˈwuhibuː‿lˈʕɒqla wa‿lwidʒˈdaːna wa ʕaˈlaihim ʔan juˈʕaːmila ˈbɒʕdˤuhum ˈbɒʕdˤan bi ˈruːħi‿lʔiˈxaːʔi In deutscher Übersetzung: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen. Übersetzungen Übertragungen ins Arabische erfolgen meist aus dem Englischen und Französischen, oft aus dem Spanischen sowie zur Zeit der Sowjetunion aus dem Russischen. Selten sind Übertragungen aus anderen europäischen Sprachen wie auch aus dem Japanischen, Chinesischen, Persisch, Türkisch und Hebräisch. So liegen zum Beispiel Werke von Jürgen Habermas lediglich in einer in Syrien erschienenen Übertragung aus dem Französischen vor. Einige Werke von Friedrich Nietzsche, ebenfalls aus dem Französischen, wurden in Marokko verlegt. In Syrien erschien Der Antichrist von Nietzsche in einer Übersetzung aus dem Italienischen.[6] Die Buchmesse Kairo, zweitgrößte der Welt für den arabischen bzw. nordafrikanischen Raum, ist staatlich. Arabisch lernen Zahlreiche deutschsprachige Universitäten und gemeinnützige Weiterbildungseinrichtungen bieten Kurse für Arabisch als Fremdsprache an, z. B. als Teil der Orientalistik, Theologie, oder eben der Arabistik, der Wissenschaft der arabischen Sprache und Literatur. Das Interesse für Arabisch als Fremdsprache beruht unter anderem darauf, dass es die Sprache des Koran ist und alle islamischen Begriffe in ihrem Ursprung arabisch sind. In muslimischen Schulen weltweit gehört Arabisch zum Pflichtprogramm. Es gibt eine Vielzahl von Arabisch-Sprachschulen, wobei sich die meisten im arabischsprachigen Raum oder auch in nichtarabischen muslimischen Regionen befinden. Didaktik Für westliche Lerner des Arabischen ist das erste große Hindernis die arabische Schrift, im deutschsprachigen Raum wird vor allem auf das Erlernen des Modernen Standard-Arabischen (MSA) gezielt, welches im Unterschied zu den arabischen Dialekten auch geschrieben wird. Seine Mutterform, Fusha, gilt als Sakralsprache und beachtet die sog. Nunation, worauf beim MSA größtenteils verzichtet wird. Da die arabische Schrift mit Ausnahme von Lehrbüchern und Korantexten ohne Vokalisierung geschrieben wird, nimmt das Erlernen des geschriebenen Wortschatzes unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch, verglichen mit Sprachen ohne Konsonantenschrift. Auch in arabischsprachigen Ländern wird in den ersten zwei Schuljahren ausnahmslos alles mit Vokalisation geschrieben. Was die Grammatik des modernen Standard-Arabischen betrifft, so wirkt sich der spätere Wegfall der Vokalisierungen bremsend auf die Lerngeschwindigkeit aus. Sogar für Muttersprachler wird in der Schule ein Großteil des Arabischunterrichts für die korrekte Konjugation verwendet. Siehe auch arabischer Name arabische Schrift Liste deutscher Wörter aus dem Arabischen DIN 31635 ist eine Norm für die Transkription der arabischen in die lateinische Schrift. Sie beruht auf der Umschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) Literatur Allgemeine Beschreibungen Wolfdietrich Fischer (Hrsg.): Grundriß der Arabischen Philologie. Band 1: Sprachwissenschaft. Wiesbaden 1982. ISBN 3-88226-144-7 Wolfdietrich Fischer: Classical Arabic. In: Robert Hetzron (Hrsg.): The Semitic Languages. London / New York 1997. ISBN 0-415-05767-1 Grammatiken Wolfdietrich Fischer: Grammatik des Klassischen Arabischen. 3. Auflage. Wiesbaden 2002, ISBN 3-447-04512-4 Ernst Harder, Annemarie Schimmel: Arabische Sprachlehre. Heidelberg 1997, ISBN 3-87276-001-7 (Knappe Einführung in die arabische Sprache und Grammatik.) John Mace: Arabic Grammar. A Revision Guide. Edinburgh 1998, ISBN 0-7486-1079-0 (Übersichtliche, auf das Arabisch der Gegenwart bezogene Grammatik.) Mohamed Badawi / Christian A. Caroli: As-Sabil: Grundlagen der arabischen Grammatik, Konstanz 2011. Lehrbücher Tawfik Borg: Modernes Hocharabisch. Konversationskurs. 5. Auflage. Hamburg 2004, ISBN 3-921598-23-0 (Konversationsbezogenes Lehrwerk, das zum Teil jedoch ägyptisches statt hocharabischen Vokabulars verwendet.) Wolfdietrich Fischer, Otto Jastrow: Lehrgang für die arabische Schriftsprache der Gegenwart. 5. Auflage. Wiesbaden 1996, ISBN 3-88226-865-4 Günther Krahl, Wolfgang Reuschel, Eckehard Schulz: Arabisch mit System Berlin/München 2012, ISBN 978-3-468-80354-3 Dr. Amin Tahineh: Arabisch für die Erwachsenenbildung.ISBN 3-00-007862-2 Mohamed Badawi / Christian A. Caroli: As-Sabil. Praktisches Lehrbuch zum Erlernen der arabischen Sprache der Gegenwart, Band 1, Konstanz 2005. Mohamed Badawi / Christian A. Caroli: As-Sabil: Grundlagen der arabischen Verblehre, Konstanz 2008. Stefan Wild: Didaktische Probleme des akademischen Unterrichts im klassischen Arabisch. In: J. H. Hopkins (Hrsg.): General Linguistics and the Reaching of Dead Hamito-Semitic Languages. Brill (Verlag), Leiden 1978, S. 51–67. Wörterbücher Götz Schregle: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Wiesbaden 1977, ISBN 3-447-01623-X (Gilt als das Standardwörterbuch Deutsch – Arabisch.) Hans Wehr: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch-Deutsch. 5. Auflage. Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0 (Das Standardwörterbuch der arabischen Gegenwartssprache, nach Wurzeln geordnet.) Arne Ambros: A Concise Dictionary of Koranic Arabic Wiesbaden 2004, ISBN 3-89500-400-6 Arne Ambros, Stephan Procházka: The Nouns of Koranic Arabic Arranged by Topics Wiesbaden 2006, ISBN 3-89500-511-8 Fachliteratur zu spezifischen Themen André Roman: La création lexicale en arabe – étude diachronique et synchronique des sons et des formes de la langue arabe, Jounieh [u. a.], (CEDLUSEK) Université Saint-Esprit de Kas, 2005 Pierre Larcher: Linguistique arabe: sociolinguistique et histoire de la langue, Leiden [u. a.], Brill, 2001 Hartmut Kästner: Phonetik und Phonologie des modernen Hocharabisch. Verlag Ezyklopedie Leipzig, 1981, Verlaglizenz Nr. 434-130/42/81, LSV 0874 Weblinks Commons: arabische Sprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Wikibooks: Arabisch – Lern- und Lehrmaterialien Allgemein Einführung in die arabische Schrift Arabische Schrift und Sprache Arabisch und Arabischlernen (Kostenloses Online-Magazin) Wörterbücher Deutsch – Arabisch – Englisch Online Wörterbuch (reichhaltig, mit Textbeispielen, ohne Arab. Aussprache) Deutsch-Arabisches Online-Wörterbuch (viele Varianten, mit Diakritika der Vokale, Aussprache-Umschrift) Arabische Standard-Wörterbücher المعاجم العربية – online auf einer Seite Arabisches Lexikon معجم عربي Edward William Lane’s Lexicon: studyquran.co.uk, Tyndale Archive, archive.org (Arabisch-Englisch) John Penrice: A dictionary and glossary of the Koran, with copious grammatical references and explanations of the text, H. S. King, London 1873 (Arabisch-Englisch) Deutsch-Arabisches Online-Wörterbuch und Translator (einschließlich Transkription) Arabic Dictionary, Suche in mehreren Lexika und Linksammlung. Deutsch – Arabisch Online Wörterbuch mit Translation-Memory Deutsch – Arabisches Online Wörterbuch Mit integrierter Suchfunktion. Dag Nikolaus Hasse: Arabic and Latin Glossary, Würzburg 2005ff. Andreas Lammer: Online Dictionary of Arabic Philosophical Terms Lernen Deutsch – Arabisch Vokabeltrainer. Ägyptischer Dialekt Arabisches Vokabeltraining Ausführliche arabische Grammatik Lehrbuch des Modernen Hocharabisch Einstufungstest Arabisch Einstufungstest in den Stufen A1-B2Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) Diverses Online Arabic Keyboard clavier arabe arabische Tastatur mit der Ta3reeb Funktion Wolfgang G. Schwanitz: Boomendes Arabisch: Ein Führer durch die Weltsprache. Und ein Lehrbuch für Fortgeschrittene aus der Leipziger Schule (PDF; 2,4 MB). |
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